Montag, 30. Januar 2012

Europäische Büroimmobilienuhr von Jones Lang LaSalle

London (opm) - Die Schuldenkrise in der Eurozone drückt die konjunkturellen Wachstumsaussichten überall in der Region weiterhin nach unten. Die Aktivitäten - Regierungswechsel, strenge Sparmaßnahmen und hochrangige Krisengipfel – haben die nach wie vor angespannte Lage der Kreditmärkte nicht lösen können, die Sorge um eine weitere Eskalation bleibt groß. Auch die jüngsten Herabstufungen der Kredit-Ratings großer europäischer Volkswirtschaften und des Europäischen Rettungsschirms (EFSF) werden einer schnellen Lösung wohl eher im Wege stehen.
Laut der europäischen Immobilienuhr von Jones Lang LaSalle haben sich die wichtigsten Büromarkt-Indikatoren trotz dieser ernsten Probleme im letzten Quartal 2011 leicht verbessert - mit unterschiedlichen Entwicklungen in den Märkten. Nach wie vor ist die Performance in den deutschen und skandinavischen Städten erfreulich gut, während die Märkte im Zentrum der Krise weiter unter großem Druck stehen. Die Stimmung bei den Unternehmen und den Investoren bleibt anfällig, Unsicherheit ist zu spüren. Zwar gibt es einzelne Büromarktindikatoren, die 2012 sogar zulegen könnten, insgesamt ist das Einmünden in eine Stagnation aber wahrscheinlich. Unter der Voraussetzung, dass sich bald tragfähige Antworten und Lösungen für die Krise in Europa finden werden, könnte sich zum Jahresende die Situation verbessern.

Die Spitzenmieten waren im vierten Quartal im Großen und Ganzen unverändert. Der Europäische Mietpreisindex von Jones Lang LaSalle legte zwar noch einmal zu, aber lediglich um 0,4 Prozent. Vier Index-Märkte zeigten Mietpreissteigerungen (Rotterdam +2,6 Prozent, Berlin +2,4 Prozent, Düsseldorf +2,1 Prozent, Paris +1,3 Prozent), während die Mieten in den zwei wichtigsten spanischen Märkten immer noch leicht rückläufig waren (Barcelona -1,3 Prozent, Madrid – 1,0 Prozent). Alle anderen Index-Städte zeigten im letzten Quartal 2011 eine stabile Entwicklung. Im Jahresvergleich ist für den Index immer noch ein Plus von 5,9 Prozent zu notieren.

VGF Summit 2012

Am 7. und 8. Februar 2012 findet der dritte VGF Summit Geschlossene Fonds in Frankfurt a.M. statt.

Das Jahr bringt Herausforderungen, aber auch Chancen. Informieren Sie sich über zukünftige Trends, Märkte und die Regulierung. Auf dem VGF Summit 2012 – dem Fachkongress für geschlossene Fonds.

Auf der Jahresauftaktveranstaltung treffen sich Anbieter, Vertriebe, Berater, Analysten und Journalisten. Hochklassige Referenten in den Panels und etwa 50 Aussteller auf der Messefläche stehen den Fachbesuchern für intensiven Austausch und anregende Diskussionen zur Verfügung.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung werden traditionell die VGF Branchenzahlen präsentiert. Im Anschluss diskutieren Dr. Thomas Beyerle (Managing Director und Researchleiter der IVG Immobilien AG), Folker Hellmeyer (Volkswirt der Bremer Landesbank) sowie Professor Dr. Tobias Just (Geschäftsführer der IREBS Immobilienakademie) über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere im Hinblick auf die Eurokrise und über Ihre Erwartungen für die Branche der geschlossenen Fonds.

Eine Neuheit des VGF Summit ist der stärkere Fokus auf den Vertrieb. So leiten beispielsweise der AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung und der Votum Verband Unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa ein Panel, das einen Überblick über die Anforderungen zur Berufszulassung und -ausübung liefert. Zum Abschluss der Veranstaltung wird der renommierte Vertriebscoach Jörg Laubrinus wertvolle Erfahrungen und Tipps weitergeben.

Die exklusive Abendveranstaltung, die Munich Summit Night, rundet den VGF Summit 2012 ab. Nach dem ersten Messetag können die Besucher in der Kameha Suite, einem der renommiertesten Clubs Frankfurts, entspannen und den Abend ausklingen lassen. Entsprechend dem Motto des Abends werden Münchener Köstlichkeiten von der Weißwurst bis zum Weißbier angeboten. Alle Teilnehmer des VGF Summit erhalten mit ihren Tagungsunterlagen ebenfalls eine Karte für die Abendveranstaltung.

Detaillierte Informationen zu Ausstellern, Anreise, Eintrittskarten sowie zum Programm finden sich auf der Webseite des Fachkongresses unter
www.vgf-summit.de

Mittwoch, 25. Januar 2012

Populismus statt Fachkunde

Verbraucherschutz muss man richtig machen - Ein Kommentar von Ökofinanz-21 e.V.

Bad Salzuflen (opm) - Die SPD-Fraktion im Bundestag hat eine Gesetzesinitiative zur Finanzberatung (BT-Drucksache 17/8182) eingebracht, mit der die Honorarregelung für Finanzberater als Standard durchgesetzt werden soll. Begründet wird dies hauptsächlich damit, dass nur so eine verbrauchergerechte Beratung gewährleistet werden könne.

In dem 12-Punkte-Papier werden Eckpunkte für die Etablierung des Berufsbildes "Honorarberater" formuliert. Abgesehen von einigen gravierenden fachlichen Schwächen des Gesetzentwurfs, auf die weiter unter noch eingegangen wird, müssen wir als Verband unabhängiger Berater/innen Einspruch erheben. Richtig ist die Überlegung, den Menschen in diesem Land eine fachlich gute, faire und unabhängige Finanzberatung zu ermöglichen. Dies wird umso notwendiger als der Sozialstaat aus vielerlei Gründen eine auskömmliche Absicherung der Bürgerinnen und Bürger immer weniger finanzieren kann. Die Eigenvorsorge für Krankheit, Berufsunfähigkeit, Alter und Pflege ist dringend geboten, wenn der Abstieg in Armut verhindert werden soll. Dazu ist kompetente, verlässliche und individuelle Beratung erforderlich. Diese hat ihren Wert und ihren Preis. Das  heißt, sie muss für die qualifizierten Berater/innen auskömmlich und für die zu beratenden Menschen bezahlbar sein.

Ebenso ist richtig, dass in der Vergangenheit - und leider immer wieder auch heute noch - Geschäftsmodelle in der Finanzwelt praktiziert werden, die maximalen Profit aus der Vermittlung von Finanzprodukten erzielen wollen. (Wir können nicht vergessen, dass einige dieser großen Strukturvertriebe bekanntlich lange Zeit sehr gute und fruchtbare Beziehungen zur SPD pflegten.) In der Präambel des SPD-Vorschlags bedient man sich einer Diktion, die durch ständige Wiederholung durch "Verbraucherschützer" nicht wahrer wird. Es heißt dort "Die Finanzvermittlung ist häufig provisionsgetrieben." Im darauf folgenden Text wird aber durch teilweise wörtliche Übernahme von Aussagen der Verbraucherzentralen (ohne dies so zu kennzeichnen ) in der Gesamtdiktion unterstellt, dass dieses unziemliche Verhalten eigentlich die Regel in der Branche sei. Gegen diese Pflege eines populistischen Vorurteils müssen wir uns verwahren!

Grundsätzlich begrüßen wir die Möglichkeit der Honorarregelung. So wie bei anderen beratenden Berufen entlohnt der Auftraggeber den Dienstleister. Das ist fair für alle Beteiligten. Die allgemeine Lebenserfahrung wie auch alle Umfragen und Marktforschungen der letzten zwei Jahre zeigen jedoch, dass ein allgemeines Bewusstsein für den Wert einer finanziellen Beratungsleistung wenig verbreitet ist. Mit anderen Worten: Wir haben in Deutschland leider noch keine Kultur dafür entwickelt, dass guter Rat nicht umsonst oder für kleines Geld zu haben ist. Daran muss planvoll und langfristig gearbeitet werden. Wir sind dabei! Mit kurzfristigem Aktionismus und einer behördlichen "Aufklärungskampagne", wie die SPD sie fordert, ist dieser "Kulturwandel" wohl kaum zu gestalten.

Eine Kehrseite des favorisierten Honorarmodells bleibt völlig unreflektiert (was bei Sozialdemokraten schon erstaunt): Vermögende und Gutverdiener profitieren davon, sie ziehen ohnehin jetzt schon häufig das Honorarmodell dem Provisionsmodell vor. Hingegen würden diejenigen, die den fachlichen Rat für Vorsorge noch viel dringender brauchen, von einer Beratung ausgeschlossen - weil sie diese einfach nicht bezahlen können. Es liegt auf der Hand, dass beispielsweise eine alleinerziehende teilzeitbeschäftigte Frau für eine Gesamtberatung von z.B. 5-6 Stunden nicht 500 EUR oder mehr bezahlen will, kann und wird. Aufgrund ähnlicher Erfahrungen in anderen Lebensbereichen steht zu befürchten, dass viele auf Finanz-Discounter und Online-Tools ausweichen - mit allen unerwünschten Folgen, die sich daraus ergeben.

Einen falschen Zungenschlag bekommt die SPD-Initiative durch die Behauptung, die bisherige Entlohnung durch Provisionen und Courtagen seien maßgeblich verantwortlich dafür, dass Tausende von Anlegern in der Finanzkrise ihr Geld verloren haben. Es ist nicht zu bestreiten, dass es unverantwortliches und unanständiges Fehlverhalten von nicht wenigen in der Finanzbranche gegeben hat und gibt. Die Berufs- und Beratungspflichten sind jedoch in den letzten Jahren verschärft worden und stellen einen deutlich besseren Schutz für Verbraucherinnen und Verbraucher dar als noch zu Zeiten, als die SPD führende Regierungspartei war.

Die bisherigen Tätigkeiten der Bundesregierung sind sicher noch nicht befriedigend und bedürfen der weiteren Verbesserung. Zudem ist die Verortung der Angelegenheit ausschließlich im Hause von Frau Aigner (BMELV) problematisch. Hier schließen wir uns den Anmerkungen des Arbeitgeberverbands der finanzdienstleistenden Wirtschaft (AfW) an.

Die Kritik der SPD bleibt dagegen blass und unklar. In der von den Sozialdemokraten gewünschten Art ist die verordnete Etablierung der Honorarberatung aus unserer Sicht "nicht zielführend", wie es im Politikjargon heißt.

Einige Anmerkungen zu Einzelheiten des SPD-Vorschlags:
· Inwieweit haftet der Berater für seinen Rat? Was soll seine obligatorische Berufshaftpflichtversicherung abdecken? Braucht ein Finanzberater nicht eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung - so wie z.B. ein Arzt, Steuerberater, Rechtsanwalt oder Versicherungsvermittler?
· Welche Aufgaben und Sanktionsmöglichkeiten soll eine neue Kontrollbehörde haben?
· Was qualifiziert die Verbraucherzentralen als quasi "geborene" Instanz für diese "Finanzwächter"?
· Wonach soll sich der Umfang der Beratung bemessen und wie ist die Höhe der Stundensätze für die Honorarberatung zu ermitteln?
· Mit welchen Mitteln und Hebeln soll sichergestellt werden, dass alle Akteure am Finanzmarkt Netto-Tarife und Netto-Beteiligungen anbieten?

Wir meinen: Auch fachlich ist an der SPD-Initiative vieles unausgereift, wenig kompetent recherchiert und nicht zu Ende gedacht.

Wie plädieren für einen offenen Diskussionsprozess, in dem um beste Lösungen gerungen wird. Man sollte sich im Vorhinein auf folgende Ziele ohne Probleme einigen können:

- Transparenz und Verbraucherschutz müssen auf allen Ebenen sichergestellt werden.
- Die Beratung in Vorsorge- und Vermögensfragen erfordert ein Mindeststandard an Qualifikation.
- Die Haftung der Berater und der Produktgeber muss klar im Interesse der Verbraucher definiert werden.

Zum Schluss: Wir von ökofinanz-21 wollen den Weg zu einer geregelten und fairen Finanzberatung konstruktiv begleiten und mitgestalten.

✗ Wir können uns vorstellen, dass es für eine mehrjährige Übergangszeit Hybridlösungen für Beraterinnen und Berater gibt. Das bedeutet: Dem Kunden bzw. Auftraggeber werden vor Beginn einer Beratung beide Wege (Courtage oder Honorar) mit allen Folgen (Haftung!) vorgestellt. Dazu gehört ein Kostenvoranschlag, ähnlich wie wir es von Handwerkerleistungen oder beim Zahnarzt kennen.
✗ Kommt es nach der Honorarberatung zu einer Produktvermittlung, die Provision beinhaltet, so kann/muss diese verrechnet werden. Diese "Hybridlösung" ist solange erforderlich, als es keine völlige Netto-Produkte
am Markt gibt. Die Offenlegung aller Kosten ist logischerweise unabdingbar.
✗ Jede Beraterin / Jeder Berater hat die Freiheit, den Preis für ihre/seine Dienstleistungen selbst festzulegen. Sie/Er wird verpflichtet, diesen "Preisaushang" zu veröffentlichen und den Interessenten zusammen mit der Erstinformation bzw. den AGB auszuhändigen.
✗ Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbraucherorganisationen haben die Aufgabe, eine sozialverträgliche Lösung zu erarbeiten, die allen Menschen den Zugang zu einer qualifizierten Finanz- und Vorsorgeberatung ermöglicht. Diese Subventionierung muss im Gegenzug sicherstellen, dass die zugelassenen Finanzberaterinnen und -beratern ein auskömmliches Honorar erhalten.

Für den Vorstand:
Votum ökofinanz-21 e.V. zur Honorarberatung, 23. Januar 2012

Weiterhin beliebtes Investitionsziel Deutschland

Berlin (opm) - Der Zielmarkt Deutschland dominiert bei geschlossenen Immobilienfonds. Im vergangenen Jahr investierten rund 70 Prozent der emittierten Immobilienfonds hierzulande.
Scope Analysis hat das emittierte Eigenkapital der geschlossenen Immobilienfonds im Hinblick auf die Investitionsziele verglichen und kommt zu folgendem Ergebnis: Die Verteilung der Fonds auf die Segmente Inland und Ausland hat sich nur minimal verändert. Entfielen 2010 noch 68,8 Prozent des emittierten Eigenkapitals auf deutsche Immobilenfonds, ist dieser Anteil mit 70,6 Prozent im vergangenen Jahr nochmals angestiegen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Platzierungszahlen. In den ersten drei Quartalen 2011 wurde nach Angaben des Verbandes Geschlossene Fonds e.V. Eigenkapital in Höhe von 1,53 Milliarden Euro in Immobilienfonds platziert. Gut 70 Prozent entfielen davon auf Deutschlandfonds, nur circa 30 Prozent auf Auslandsimmobilien.

Bei den von Scope Analysis befragten Emissionshäusern für den Trend 2012 liegt Deutschland mit über 50 Prozent der Nennungen weiterhin auf dem Spitzenplatz. Es folgen Niederlande, Österreich und die USA.

Nachhaltig-ethischer Fonds

Nachhaltig Aktiv OP - so heißt der neue Nachhaltigkeitsfonds, an dem gleich drei prominente Häuser beteiligt sind: Sal. Oppenheim, Hauck & Aufhäuser (Schweiz) und Meyer & Cie, München.

Die Zeichnungsfrist läuft vom 23. Januar bis 29. Februar 2012, die Anteilserstausgabe ist für den 1. März 2012 geplant. "Mit dem neuen Nachhaltig Aktiv OP können institutionelle Investoren und Privatanleger in Unternehmen investieren, die Verantwortung für kommende Generationen übernehmen ...", so Marco Schmitz, Leiter des Bereiches Publikumsfonds bei Sal. Oppenheim. Bei der Auswahl kommen sowohl Ausschlusskriterien - wie Waffenproduktion, Missachtung der Menschenrechte, Tierversuche - als auch Positivkriterien zum Tragen.

Montag, 23. Januar 2012

Windkraft: Jahresstatistik 2011

Brüssel (opm) - Die Windkraft-Industrie hat im Jahr 2011 in der EU 235 Windturbinen installiert und ans Netz gebracht. Die Anlagen haben einen Wert von rund 2,4 Milliarden Euro. Letzte Woche veröffentlichte der Europäische Verband für Windenergie (EWEA) in Brüssel die Jahresstatistik für 2011.

Die gesamte ans Netz gebrachte Windkraftwerkskapazität betrug 866 Megawatt (MW) in neun See-Windfarmen. Neun weitere Windfarmen auf See sind derzeit im Bau. Sie werden weitere 2375 Megawatt ans Netz bringen und damit die gesamte derzeit auf See installierte Windkraftwerks-Kapazität um 62 Prozent erhöhen. In der EU sind insgesamt 1371 Windturbinen ans europäische Stromnetz angeschlossen, mit einer Gesamtkapazität von 3813 Megawatt in 53 Windfarmen in zehn EU-Staaten.

Für das Jahr 2020 rechnet EWEA mit einer See-Windkraftwerkskapazität von 40.000 Megawatt, mit der rund vier Prozent des Stromverbrauchs der EU geliefert werden.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Wirtschaftsausblick der Weltbank: Schwieriges Jahr

Laut dem Wirtschaftsausblick für 2012 rechnet die Weltbank mit einem "schwierigen Jahr". Auch eine Krise, die das Ausmaß der vergangenen Finanzkrise übertreffen könnte, schließen die Experten nicht aus. Selbst die Konjunktur der Schwellenländer erhält einen Dämpfer, wie es bei n-tv heißt.

"Die Weltbank hat ihre globale Wachstumsprognose wegen der Eurokrise kräftig gestutzt und warnt vor einem Absturz der gesamten Weltwirtschaft. Die Eurozone wird dem am Mittwoch in Peking vorgelegten Ausblick zufolge dieses Jahr in die Rezession rutschen", hieß es weiter. Die Weltbank geht nur noch von einem weltweiten Wachstum von 2,5 Prozent in diesem und 3,1 Prozent im nächsten Jahr aus. Nach Ansicht des Chefautors des Berichts, Andrew Burns, wäre keine Weltreligion verschont, sollte sich die Krise verschlimmern.

Der Weltbank-Prognose zufolge wird die Wirtschaft der Euroländer in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen und 2013 wieder leicht um 1,1 Prozent wachsen. Auch für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird im Schnitt für 2012 nur noch ein Plus von 5,4 Prozent erwartet und für das nächste Jahr sechs Prozent. Der Konjunkturmotor dürfte laut Prognose China bleiben. Der Volksrepublik wird ein Wachstum von nochmals 8,4 Prozent vorausgesagt.

Quelle: n-tv.de vom 18. Januar 2012

Mittwoch, 11. Januar 2012

Ist die europäische Schuldenbremse die Rettung für den Euro?


Tegernseer Finanzgespräche mit hochkarätiger Besetzung
Landshut (opt) - Im Dezember fand in Bad Wiessee der Auftakt zu den Tegernseer Finanzgespräche mit einer hochkarätigen Expertenrunde statt. Das Thema war die Einführung der europäische Schuldenbremse.
Moderiert von Friedrich A. Wanschka, dem Herausgeber der wmd-Finanzmedien, und dem politischen Fachjournalisten Tom Rohrböck, Herausgeber des Informationsdienstes Skylla, diskutierten sie mit Prof. Dr. Bernd-Thomas Ramb, Professor für Volkswirtschaft an der Uni Siegen, mit Mag. Ewald Stadler, Europaparlamentsabgeordneter für das österreichische BZÖ, und mit dem hessischen Landtagsabgeordneten Alexander Noll, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion in Hessen.

Aktueller könnte das Thema nicht sein. Anfang Januar 2012 wurde bekannt, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble versucht, für die deutsche Schuldenbremse umgehende Gestaltungsmodelle vorzubereiten. Im Folgenden einige zitierte Thesen:

"Europäische Schuldenbremse kommt zu spät" (Prof. Dr. Ramb)

"Es ist fraglich, ob eine Schuldenbremse europaweit durchsetzbar ist" (Prof. Dr. Ramb)

"Wichtig sind Sanktionen - ohne Sanktionen wirkungslos" (Stadler, MdE)

"Strukturelle Probleme des Euros werden nicht durch die Schuldenbremse gelöst" (Stadler, MdE)

"Zur Schuldenbremse gehört Selbstdisziplin" (Noll, MdL)

"Sanktionen könnten auch nicht ökonomisch sein - z.B. Stimmrechtsentzug" (Noll, MdL)

Aber in der rund 45 Minuten laufenden Diskussionsrunde sind viele interessante, oft gegen den üblichen Mainstream geäußerte fundierte Meinungen zu hören. Wer mitreden möchte, sollte sich in jedem Fall diese Runde ansehen.

Den Link zum Video finden Sie hier oder unter www.tegernseer-finanzgespräche.com.



Donnerstag, 5. Januar 2012

Schlechte Aussichten für Sonne und Windkraft?

Trotz der abgeschalteten Atomkraftwerke und der Energiewende gehen Solarunternehmen in Deutschland pleite. Auch die Windkraftbranche hat zu kämpfen. Einen Überblick gibt die Financial Times Deutschland.

Besonders betroffen ist die Solarkraft. Gegenüber der Windenergie ist diese Sparte ziemlich jung. Nach und nach zeigt sich, welche Firmen auf längere Sicht zu klein, nicht wettbewerbsfähig, zu teuer produzieren oder nicht spezialisiert genug sind. Auch der Preisverfall bei ihren Produkten - wie etwa Sonnenkollektoren - bereiten den Unternehmen Sorgen. Durch hohe Überkapazitäten am Markt schreiben viele Hersteller rote Zahlen. Ebenso leiden viele Unternehmen an der gekürzten Einspeisevergütung für Solarstrom.

Die Windkraftbranche steht etwas besser da - allerdings durchlebte diese bereits vor gut einem Jahrzehnt die Marktbereinigung, die Solarfirmen derzeit durchmachen. Dennoch fielen auch hier die Preise; riesige Überkapazitäten und massenhaft Konkurrenz aus China machen der Branche das Leben schwer.

Experten gehen noch von weiteren Pleiten in der Solarindustrie aus, auch "der Windsektor wird wahrscheinlich noch ein herausforderndes Jahr erleben", so die Analysten von UBS.

Quelle: FDT.de vom 04. Januar 2012

Mittwoch, 4. Januar 2012

Marktkommentar und Prognose für das Jahr 2012

von John Chatfeild-Roberts, CIO von Jupiter Asset Management

London (opm) - Die Krise in Europa hält noch immer an. Das Unvermögen europäischer Politiker, die Situation als Insolvenz- statt als Liquiditätskrise zu behandeln, wird dazu führen, dass Europa einen extrem negativen Einfluss auf das Weltwachstum haben wird. Die EZB hat zu verstehen gegeben, dass Europa im nächsten Jahr in eine Rezession rutscht - wenn es nicht bereits mittendrin ist.

Anleger mussten 2011 die Chancen und Risiken abwägen wie niemals zuvor - und Orientierung suchen zwischen pessimistischen makroökonomischen Prognosen einerseits und einigen attraktiven Vermögensbewertungen andererseits.

Während sich Europa weiter in der Krise befindet, sind die Aussichten einiger Schwellenländer deutlich besser. Der chinesische Immobilienmarkt wirkt zwar extrem unsolide und auch die Schwellenländer boten in 2011 keine rentablen Investitionsmöglichkeiten. Dennoch stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir am Ende doch noch die vielbeschworene Spaltung der Weltwirtschaft in zwei Geschwindigkeiten erleben werden - vorausgesetzt natürlich, dass die schnell wachsende Mittelschicht dieser Länder ihr Geld nach westlichen Maßstäben ausgibt. Langfristig orientierte Anleger werden davon profitieren.

Letzten Endes wird sich Europa erholen und uns ist klar, dass die Märkte dies lange vor der Lösung ihrer Probleme vorwegnehmen. Große Krisen schaffen nicht selten große Anlagemöglichkeiten und da Europa gegenwärtig eine besonders große Krise erlebt, ist damit zu rechnen, dass sicht mit der Zeit einige wunderbare Chancen bieten.

Überdrehter Bürokratismus bei der Finanzagentur

Seit April letzten Jahres gilt auch für die staatliche Finanzagentur des Bundes das Geldwäschegesetz.

Das ist auch gut so, um die organisierte Kriminalität zu entlarven. Davor war es einfach, ein sogenanntes Schuldbuchkonto für Schatzbriefe und Bundesanleihen zu eröffnen. Dies geschah oft ohne Angabe von Geburtsort und Staatsangehörigkeit. Nun ist die Angabe dieser Daten auf Grund des Gesetzes Pflicht. Um das bisherige Versäumnis nachzuholen, versendete die Agentur regelrechte Drohbriefe mit dem Inhalt, eine beglaubigte Kopie des Personalausweises der Kunden und der Bevollmächtigten vorzulegen. Andernfalls sollte das bestehende Konto zum 31.01.2012 gekündigt werden.

Nicht nur die Tatsache, dass die Kosten für eine beglaubigte Kopie an den Anlegern hängen bleiben, sondern auch der unüberlegte Bürokratismus verärgert die Kunden. Ein 13-jähriger Junge beispielsweise, welcher als Begünstigter eines Schuldbuchkontos geführt ist, soll eine Personalausweiskopie vorlegen. Laut deutschem Gesetz gilt für 13-Jährige jedoch keine Ausweispflicht.

Anleger, die ihrem Ärger Luft machen möchten und die Servicehotline der Agentur wählen, kommen nicht durch oder werden via Bandansage vertröstet.Eine Möglichkeit, diesem „Bürokratiewahnsinn“ zu entkommen, besteht darin, die Papiere auf ein anderes Depot bspw. bei ihrer Hausbank zu übertragen. Um sich die Kosten für die Ausweiskopie zu sparen, eröffnen sie ihr neues Konto bei der Agentur via Postidentverfahren und können anschließend die Papiere wieder von ihrer Hausbank übertragen.

Montag, 2. Januar 2012

Marktbericht Schifffahrt von Michael Rathmann

Kommentar von Michael Rathmann

Das Jahr 2011 war kein besonders gutes Jahr für die Schifffahrt. Nach anfänglichen Erholungstendenzen, insbesondere in der Containerschifffahrt, ging es mit dem Beginn des Sommers, der keiner war, kontinuierlich bergab. Die Entwicklung führte dazu, dass die gegenwärtigen Aussichten deutlich schlechter sind als zu Jahresbeginn und wir dem Jahr 2012 sorgenvoll entgegen blicken müssen.

Sich aber nur pessimistisch zu zeigen widerstrebt meiner Natur und deswegen möchte ich gern etwas von meinem Optimismus an dieser Stelle darlegen und mit ihnen in das neue Jahr wechseln. Wer sich in der Schifffahrt auskennt und das Marktgeschehen seit einigen Jahrzehnten beobachtet, der weiß, dass die Schifffahrt schon immer zyklische Schwankungen gehabt hat und von jeder Talsohle – in einer solchen befinden wir uns gerade – der Blick frei wird auf den nächsten Berg den wir vor uns haben. Wann genau der Aufstieg auf diesen Berg beginnen wird, vermag ich leider nicht zu sagen und meine Kristallkugel hat vorübergehend die Konsistenz von Milchglas angenommen, schade eigentlich! Welche Begleitumstände dazu führen können, dass in einigen Bereichen der Schifffahrt bereits im Jahr 2012 eine Konsolidierung stattfinden könnte, werden im Folgenden auszugsweise aus dem Marktkommentar von Michael Rathmann dargelegt.

Der Bulkermarkt

Mit Ausnahme der Capesize und Panmax Bulker verloren alle anderen Schiffsklassen in diesem Marktsegment im Dezember gegenüber dem Vormonat November. Die Capesize Bulker konnten etwas zulegen und die Spotraten erreichten im Dezember schon wieder USD 32.000, aber wenn man sich die Entwicklung der letzten Monate anschaut, so darf man nicht vergessen, dass diese Schiffe über einen sehr langen Zeitraum Charterraten bekamen, die unterhalb der Schiffsbetriebskosten gelegen haben. Im Bereich des asiatisch-pazifischen Raumes wird der Markt immer noch durch ein sehr hohes Tonnageangebot belastet, wodurch die Tagesraten in dem Fahrtgebiet nur bei rund 50 % des Niveaus im Atlantik lagen.

Der Tankermarkt

Im Tankermarkt ist die Entwicklung der Charterraten in den verschiedenen Größenklassen noch sehr indifferent, aber zum Jahresende konnte im Großen und Ganzen ein Anstieg der Charterraten in den Spotmarktraten verzeichnet werden. Die Spotmarktraten bewegten sich im Bereich der VLCC zuletzt um die US-Dollar 20.000 pro Tag, was in Bezug auf die letzten Monateeine eine deutliche Steigerung darstellt. Bei den Suezmaxen erholte sich das Ratenniveau auf rund US-Dollar 28.000 und auch die Aframaxe und Panamaxe erholten sich zum Ende des Jahres. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Jahr 2011 für die Tankschifffahrt ein sehr schlechtes Jahr gewesen ist.

Der Containermarkt

Die gesamte Containerschifffahrt leidet unter einem Verdrängungswettbewerb, der sich durch alle Bereiche zieht und ruinös ist. Eigentlich handelt es sich mehr um einen Zermürbungskrieg, der auf den Routen von Fernost nach Europa stattfindet und zwischen den ganz großen Linienreedereien ausgetragen wird. Noch im Oktober kündigte die Reederei Maersk ein neues Produkt an mit dem Namen Daily Maersk. Ziel dieses Programms sollte eine tägliche Abfahrt auf dieser Fahrtstrecke sein. Aber die Intention, mit dieser Maßnahme durch einen flächendeckenden Fernost- Europa Verkehr, Wettbewerber auszuschalten, ist nicht aufgegangen.

Sicherlich sind die Aussichten für das Jahr 2012 im Bezug auf die Schifffahrt nicht die allerbesten! Aber ich habe als Optimist, der ich schon immer gewesen bin, eine Aversion gegen Profinörgler und Berufszauderer, weil die grundsätzlich alles mies machen – und das ist mit meinem Optimismus nicht kompatibel. In den vergangenen 40 Jahren habe ich eine Reihe von Krisen beobachten können und vertraue darauf, dass der Markt auch bei dieser Schifffahrts-Krise wieder zur Normalität zurückkehren wird.