Mittwoch, 30. Mai 2012

Deutscher Immobilienmarkt zieht internationales Kapital an

Frankfurt (opm) - Die Boomjahre 2006 und 2007, in denen jeweils insgesamt rund 50 Milliarden Euro bundesweit in Gewerbeimmobilien investiert wurden, waren sehr stark durch das Engagement ausländischer Investoren geprägt. Ihr Anteil belief sich jeweils auf etwa Dreiviertel des Transaktionsvolumens.
In Folge der Finanzmarktkrise 2008 gingen sowohl der Anteil als auch das absolute Volumen deutlich zurück. Insgesamt kauften Ausländer zwischen 2009 und Frühjahr 2012 für 18,9 Milliarden Euro (rund ein Drittel des Gesamtvolumens) und damit nur etwa halb so viel wie 2006 oder 2007 ein. Im vergangenen Jahr flossen 9,3 Milliarden Euro aus dem Ausland in deutsche Gewerbeobjekte, ein Drittel mehr als noch 2010. Zum Vergleich: Deutsche Investoren legten im gleichen Zeitraumlediglich 15 Prozent mehr Geld in Gewerbeimmobilien an. Trotz dieser erhöhten Kaufaktivitäten haben sie im Zeitraum von 2009 bis zum Beginn des zweiten Quartals 2012 ihren Anlagebestand per Saldo um 1,3 Milliarden Euro abgebaut.

Als nicht überraschend darf die Beobachtung gelten, dass sich Investoren aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Portugal, Italien und Irland als Nettoverkäufer hervortun. Diametral unterschiedlich verhalten sich Investoren aus Nordamerika: während einige Anleger aus den USA, die mit hohen Erwartungen und einer opportunistischen Anlagestrategie in der Boomphase investiert hatten und seit der Krise auf Platz 1 der Verkäuferseite auftauchen, kommt die größte Gruppe der Nettokäufer aus Kanada - vornehmlich REITs und Pensionskassen, mit einigen wenigen, dafür aber großvolumigen Transaktionen. „Als eines der Core-Länder schlechthin ist Deutschland nach wie vor gerade für solche langfristig orientierten Anleger sehr interessant“, so Helge Scheunemann, Leiter Research Jones Lang LaSalle Deutschland.

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