Frankfurt (opm) - Die Boomjahre 2006 und 2007, in denen jeweils
insgesamt rund 50 Milliarden Euro bundesweit in Gewerbeimmobilien
investiert wurden, waren sehr stark durch das Engagement ausländischer
Investoren geprägt. Ihr Anteil belief sich jeweils auf etwa Dreiviertel
des Transaktionsvolumens.
In Folge der Finanzmarktkrise 2008
gingen sowohl der Anteil als auch das absolute Volumen deutlich zurück.
Insgesamt kauften Ausländer zwischen 2009 und Frühjahr 2012 für 18,9
Milliarden Euro (rund ein Drittel des Gesamtvolumens) und damit nur etwa
halb so viel wie 2006 oder 2007 ein. Im vergangenen Jahr flossen 9,3
Milliarden Euro aus dem Ausland in deutsche Gewerbeobjekte, ein Drittel
mehr als noch 2010. Zum Vergleich: Deutsche Investoren legten im
gleichen Zeitraumlediglich 15 Prozent mehr Geld in Gewerbeimmobilien an.
Trotz dieser erhöhten Kaufaktivitäten haben sie im Zeitraum von 2009
bis zum Beginn des zweiten Quartals 2012 ihren Anlagebestand per Saldo
um 1,3 Milliarden Euro abgebaut.
Als nicht überraschend darf die
Beobachtung gelten, dass sich Investoren aus europäischen Krisenländern
wie Spanien, Portugal, Italien und Irland als Nettoverkäufer hervortun.
Diametral unterschiedlich verhalten sich Investoren aus Nordamerika:
während einige Anleger aus den USA, die mit hohen Erwartungen und einer
opportunistischen Anlagestrategie in der Boomphase investiert hatten und
seit der Krise auf Platz 1 der Verkäuferseite auftauchen, kommt die
größte Gruppe der Nettokäufer aus Kanada - vornehmlich REITs und
Pensionskassen, mit einigen wenigen, dafür aber großvolumigen
Transaktionen. „Als eines der Core-Länder schlechthin ist Deutschland
nach wie vor gerade für solche langfristig orientierten Anleger sehr
interessant“, so Helge Scheunemann, Leiter Research Jones Lang LaSalle
Deutschland.
Mittwoch, 30. Mai 2012
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