Mittwoch, 14. März 2012

Energiewende nicht für steigende Strompreise verantwortlich

Berlin (opm) - Immer wieder heißt es, die Energiewende lasse die Strompreise in Deutschland steigen. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) stimmt das nicht. Die Börsenstrompreise liegen heute zehn bis 20 Prozent niedriger als vor drei bis vier Jahren. Einer der Gründe ist der gestiegene Anteil erneuerbarer Energien.

Weiter heißt es in dem Newsletter, dass es überdies ein Mythos sei, dass die Förderung der erneuerbaren Energien zu steigenden Kosten für die Indsutrie führe und damit die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere stromintensiver Unternehmen gefährde, denn: Erstens sind stromintensive Unternehmen von staatlich veranlassten Strompreisbestandteilen kaum betroffen. Dies gilt neben KWK-Umlage und Netzentgelten auch für die EEG-Umlage. Zweitens kaufen stromintensive Unternehmen ihren Strom häufig direkt an der Börse beziehungsweise zu Preisen, die sich eng am Börsenpreis orientieren.

Auch für den Kostenanstieg privater Stromkunden wird häufig vor allem auf die EEG-Umlage verwiesen - ebenfalls zu Unrecht: Pro Monat zahlte der durchschnittliche Privathaushalt 2011 für die gleiche Menge Strom etwa 32 Euro mehr als im Jahr 2000. Aber der Hauptanteil entfiel mit 14 Euro dabei auf die Kosten für Erzeugung, Transport und Vertrieb. Die Förderung erneuerbarer Energien macht dagegen nur rund zehn Euro aus.

Auch anteilig belastet die EEG-Umlage die Stromkunden eher geringfügig: Heute liegt der Haushaltsstrompreis bei etwa 26 Cent / KwH. Dabei schlägt die EEG-Umlage mit etwa 3,6 Cent pro Kilowattstunde zu Buche - ungefähr ein Siebtel des Strompreises. Knapp ein weiteres Drittel entfällt auf öffentliche Abgaben und Steuern, der Großteil entfällt auf Erzeugung, Transport und Vertrieb des Stroms.

Quelle: BMU, Energiewende Aktuell, März 2012

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