Hamburg (opm) - Experten erwarten bis zum Jahr 2026 ein
durchschnittliches jährliches Wachstum des Welthandels von 4,7 Prozent,
bis 2021 sogar 5,9 Prozent. Treiber des Handels sind die Schwellenländer
China, Brasilien und Indien. Auch die USA sind weiterhin ein wichtiger
Handelspartner für den deutschen Markt. Dieses Szenario lässt einen
zuversichtlichen Blick auf die weitere Entwicklung der
Schifffahrtsmärkte als Gütertransporteure Nr. 1 zu.
Containermarkt
Nach
dem massiven Verfall der Raten für den Containertransport seit dem
Frühsommer 2011 haben sich die Frachtraten im ersten Halbjahr 2012
deutlich erholt. Gemäß dem Shanghai Containerized Freight Index (SCFI)
stiegen die Raten im Verkehr Fernost-Westküste USA seit Dezember 2011 um
93 Prozent und haben damit den höchsten Stand seit August 2010
erreicht. Die meisten Linienreeder arbeiten hier wieder in der
Gewinnzone. Trotz gestiegener Frachtraten und Transportmengen mussten
die Linienreedereien insbesondere aufgrund der hohen Bunkerölpreise im
ersten Quartal 2012 jedoch noch erhebliche Verluste verkraften.Nach den
Frachtraten scheinen auch die Charterraten für Containerschiffe -
insbesondere ab 4.000 TEU - die Wende geschafft zu haben.
Tankermarkt
Die
Lage auf dem Tankermarkt bleibt weiter angespannt. Die Überkapazitäten
verhindern nach wie vor ein auskömmliches Ratenniveau. In vielen Fällen
kann der Kapitaldienst nicht in vollem Umfang geleistet werden. Dennoch
ist die Entwicklung im ersten Halbjahr 2012 besser als erwartet. Ursache
dafür ist nicht zuletzt das ab 1. Juli 2012 geltende Ölembargo gegen
den Iran. Vor diesem Hintergrund haben viele Staaten, insbesondere China
und die USA, ihre Ölreserven aufgestockt und dadurch für eine höhere
Nachfrage gesorgt. Profitieren konnte von dieser Entwicklung in erster
Linie das Segment der Supertanker, der VLCC‘s. Die Angaben für
Jahreschartern der Rohöltanker zeigen aktuell einen weitgehend stabilen
Verlauf.
Bulkermarkt
Nach dem bisherigen
Jahrestiefststand des Baltic Dry Index (BDI) von ca. 650 Punkten Anfang
Februar 2012 konnte sich der Index über das zweite Quartal zwar leicht
erholen, steht Anfang Juli mit ca. 1.160 Punkten aber noch ca. 30
Prozent unter dem Wert vom Jahresbeginn. Die – aufgrund der wenigen
Abschlüsse eher theoretischen – Zeitchartern für Bulkschiffe haben sich
über das zweite Quartal weiter verschlechtert. Capesize-Bulker, die
Anfang April noch mit 14.250 USD angegeben wurden, verzeichneten Anfang
Juli nur noch 13.375 USD. Panamax-Bulker sanken von 11.000 USD auf 9.500
USD, Supramax-Bulker verschlechterten sich mit 11.500 USD um 1.000 USD.
Spotmarkt-Raten für Capesize-Frachte verdoppelten sich mit ca. 8.000
USD von Ende März bis Mitte Mai – ein Wert, der allerdings immer noch
von der Kostendeckungsgrenze entfernt ist – und unterboten Mitte Juni
erneut die Marke von 2.500 USD.
Mittwoch, 1. August 2012
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen