Mittwoch, 23. Juni 2010

Wie viel Griechenland steckt in geschlossenen Fonds?

Kein Wirtschaftszweig kann sich derzeit der Griechenlandkrise entziehen. Nach dem Billionen-Desaster in der Finanzkrise 2008/2009 wird der europäische Markt mit 750 Milliarden Euro gestützt. Eines der wohl teuersten Rezepte für Baldrian, das in der Finanzgeschichte ausgestellt wurde...


Denn es geht um eine konstatierte Aktion
gegen den Markt und gegen die so
genannten Spekulanten. Das bedeutet,
dass die drohende Insolvenz der Märkte
mit der Psychologie von entschlossenem
Handeln abgewendet wird. Dementsprechend
stabilisiert sich nach diesem Schritt
die Eurowährung. Man darf gespannt
sein, wie lange das anhält. Aktien und
Rentenpapiere sind in direkte Mitleidenschaft
gezogen worden. Aber wer genau
hinsieht, wird sehen, dass diese gesamten
Finanzpakete lediglich für einen Zeitraum
von zwei bis drei Jahren den akuten
Geldmangel nicht nur Griechenlands,
sondern auch Spaniens, Portugals und
Italiens stillen können – wenn überhaupt.
Professor Gerke, einer der profundesten
Sachverständigen und Vorsitzender des
Bayerischen Finanz Zentrums, plädierte
im Gegensatz zu den Politikern für eine
fundierte Hilfe in Form eines Schuldenschnitts
und Ausschluss der Wackelkandidaten
aus dem Euro. Dies wäre sicherlich
nachhaltiger und ehrlicher gewesen, aber
welcher Politiker will heute schon ehrlich
sein. Nun zur aufgeworfenen Eingangsfrage
in der Überschrift:

Griechenland steckt durch die gravierenden
Auswirkungen auf den Euro in jedem
geschlossenen Fonds. Direkte Auswirkungen
sind zum Beispiel in dem nun schwächeren
Wechselkursverhältnis Dollar
– Euro zu sehen. Dies ist gut beim Kauf
beispielsweise von Schiffen, aber schlecht
bei der Vereinnahmung von Charterraten.
Die Folgen werden jedoch dadurch gemildert,
dass meistens die maritimen Kredite
währungskongruent vergeben werden,
wodurch eine Dollarcharter einen Dollarkredit
direkt zurückbezahlt. Positive oder
negative Auswirkungen kommen nur bei
Ausschüttungen beziehungsweise zu Beginn
des Fonds zum Tragen.

Der Immobilienmarkt freut sich im Moment
über niedrige Hypothekenzinsen in
Deutschland. Aufgrund der zu befürchtenden
steigenden Inflationsrate wird dieses
Zeitfenster für günstige Kredite nur kurz
offen sein. Klare Vorteile sind bei allen exportorientierten
Fonds zu sehen, da durch
den billigen Wechselkurs Exportchancen
erhöht werden. Dies kann zum Beispiel
interessante Einstiegsmöglichkeiten bei
Private Equity-Fonds geben. Wie vor Kurzem
auf www.beteiligungsreport.de
zu lesen war, erhalten Projekte aus dem
Bereich regenerative Energien derzeit
keine KfW-Mittel mehr, die bislang eine
günstige Finanzierung garantierten. Denn
die KfW wird die noch vorhandenen Ressourcen
für die Abwicklung der bereits
durch Bundeskanzlerin Angela Merkel zugesagten
Griechenlandhilfe von rund 22
Milliarden Euro nutzen müssen. Es ist aber
zu betonen, dass dies nichts mit der Einspeisevergütung
zu tun hat, da diese „bilateral“
zwischen Energieversorger und Eigentümer
der Kraftwerkanlagen geschieht.

Abschließend kann zusammengefasst werden,
dass sich nahezu kein Basismarkt –
egal ob Immobilien, Schiffe, Energie und
Private Equity - dieser europäischen bzw.
weltweiten neuerlichen Auswirkungen
der Finanzmärkte entziehen wird können.
Aber allen Gesetzesinitiativen und Kritiken
der geschlossenen Fonds zum Trotz ist
diese Assetklasse in Krisenzeiten meist gestärkt
hervorgetreten, da es sich in der Regel
nicht um Spekulationsblasen handelt,
sondern um anfassbare reale Werte.

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