Dienstag, 2. November 2010

Deutscher BeteiligungsTag® soll zum Nachdenken anregen!






Deutscher BeteiligungsPreis an Aquila Hydropower INVEST I

Am 31. Oktober ist wieder der Deutsche BeteiligungsTag®, der jedes Jahr parallel zum Weltspartag von dem Fachmagazin BeteiligungsReport® organisiert wird.

Es ist ein Tag, an dem die Bedeutung von geschlossenen Fonds mit ihren positiven volkwirtschaftlichen Wirkungen hervorgehoben werden soll. Zugleich sollen sich aber auch Emissionshäuser, Banken und Finanzberater an diesem Tag selbstkritisch hinterfragen, wo Verbesserungen möglich und notwendig sind sowie Anleger besser auch bei laufenden Projekten beraten und begleitet werden können.

Wegen der Auswirkungen der Finanzkrise wurde 2010 auf Veranstaltungen verzichtet, da der Fokus der aktuellen Branchenaktivitäten auf der Anlegerbetreuung liegen muss. Wenn jedoch in der Tagespresse zu lesen ist, dass „nicht alle geschlossene Fonds unseriöse sind“, wird das der Realität nicht gerecht. Es wird suggeriert, dass der überwiegende Teil der Produkte anlegerschädlich ist. Richtig ist, dass einige – besonders maritime und filmorientierte – Fonds deutliche Probleme aufweisen und es sicher auch einige – betrachtet man die gesamte Branche – wenige schwarze Schafe gibt, die geschlossene Fonds auflegen und vertreiben.

Aus Sicht von Experten ist aber andererseits durch die Prospektpflicht eine hoheTransparenz gegeben, wie es bei manch anderer Finanzsparte wünschenswert wäre. Der einzige Wermutstropfen dabei ist, dass sich der Anleger durch einen meist über 100 Seiten starken Emissionsprospekt quälen muss. Aber beschäftigen sich nicht Autokäufer auch intensiv mit den Fahrleistungen des Fahrzeuges, bevor sie 20.000 Euro oder mehr dafür ausgeben?

Das Fachmagazin BeteiligungsReport® vergibt jedes Jahr am Deutschen BeteiligungsTag® auch den Deutschen BeteiligungsPreis, um Innovationen und Trends der Branche auszuzeichnen. Dieses Jahr geht die Auszeichnung an den Fonds Hydropower INVEST I der Hamburger Aquila Capital AG .

„Wasser ist ein Grundelement des Lebens und wird in den nächsten Jahren an Bedeutung auch in der Geldanlage gewinnen. Die vielfältige Nutzung als Nahrungsmittel, Rohstoff und Energielieferant macht Wasser unverzichtbar“, begründet Edmund Pelikan, Herausgeber des Beteiligungs-Reports®, die Preisvergabe, „der Hydropower INVEST I ist einer der ersten Beteiligungsfonds,der das Thema Wasser effektiv und seriös umsetzt!“

Schnell und einfach ins Internet – nur mit welchem Browser?









Webbrowser oder allgemein auch Browser sind spezielle Computerprogramme zur Darstellung von Webseiten im Internet. Aufgrund ihrer großen Verbreitung haben Webbrowser eine wichtige Funktion als so genannte “Thin Clients“ von Webanwendungen. Mit der weiter zunehmenden Bedeutung des Internets steigen die Forderungen der Nutzer an einen vernünftigen Browser.

Letztes Jahr sorgten sich sogar die Politiker um die Freiheit der Windows-Nutzer bei der Wahl des Webbrowsers. Angesichts der Forderungen der europäischen Union gab Microsoft schließlich klein bei, und seit der Einführung des Windows 7 können die User selbst entscheiden, welchen Browser sie parallel zum Betriebssystem installieren möchten.

Die größten Anbieter neben dem Internet Explorer haben wir für Sie auf einen Blick zusammengefasst:

Firefox
Firefox ist ein reiner Webbrowser des Mozilla-Projekts. Im deutschen Sprachraum ist er seit Mitte 2009 mit aktuell 51,1 Prozent (Stand: Mitte August 2010) der meistgenutzte Browser vor dem Internet Explorer von Microsoft mit 32,1 Prozent. Der seit Mitte 2002 entwickelte Open-Source-Webbrowser bietet die Möglichkeit, eine breite Palette an Erweiterungen zu implementieren und gilt deshalb als der wandelbarste aller Browser. Firefox wird in zahlreichen Sprachen zum kostenlosen Download angeboten. Den beliebten Browser gibt es sowohl für Windows als auch für Linux, MacOS und andere Betriebssysteme. Für den Nutzer gehören lästige PopUp-Fenster endlich der Vergangenheit an. Der zukunftsorientierte Webbrowser bietet eine deutlich bessere Unterstützung von modernen, zukunftsorientierten Webstandards an als andere Browser. Firefox ist weltweit nach dem Internet Explorer der am zweithäufigsten genutzte Webbrowser.

Safari
Der Safari-Browser ist ein Browser der Firma Apple und wurde im Januar 2003 zum ersten Mal veröffentlicht. Safari gehört zum Lieferumfang von Mac OS X ab der Version 10.3 („Panther“) und ersetzte den vorher mitgelieferten Microsoft Internet Explorer für Mac als Standardbrowser. Seit Juli 2010 bietet Apple Safari 5.0.1 zum Download an. Safari rendert Webseiten mit unglaublicher Geschwindigkeit und kann auf dem iPad, iPhone, iPod touch, Mac und PC verwendet werden. Es zeigt auf einen Blick Lieblingswebsites an und prüft sogar die Rechtschreibung und Grammatik. Wie die Konkurrenz unterstützt Safari Sortier- und Navigationshilfen wie Registerkarten. Safari 5 beinhaltet auch den Safari Reader, der einseitige wie mehrseitige Artikel im Web in einer neuen, scrollfähigen Ansicht ohne jeglichen zusätzlichen Inhalt oder störende Informationen präsentiert. Mittels der Nitro JavaScript Engine läuft JavaScript mit Safari 5 um 30 Prozent schneller als mit Safari 4.

Opera
Der Browser Opera erschien in der ersten Version 1996 und wirbt derzeit mit dem Slogan „Unübertroffen schnell“ für die Version 10.62. Opera ist längst dem Exoten-Status entwachsen und bietet Komfortfunktionen wie kein zweites Programm. Opera zeichnet sich durch die Vielzahl seiner Funktionen aus: Neben den eigentlichen Internetfunktionen bietet er ein integriertes E-Mail-Programm, Chatmodule, BitTorrent-Unterstützung und viele, oft einzigartige Funktionen. Mehr Speed, verbesserter HTML-5-Support und ein überarbeitetes Design - das versprechen die Entwickler für die aktuelle Version, die nun zum kostenlosen Download bereitsteht. Opera war einer der ersten Browser, die Tabs und einen Pop-up-Blocker fest integriert hatten. Nintendos neue Spielkonsole „Wii“ und der Nintendo DS verwenden ebenso den Opera-Browser, um Internetdienstleistungen anzubieten.

Google Chrome
Am 2. September 2008 brachte Google den Webbrowser Google Chrome als Beta-Version für Windows heraus, und das Bundesamt für Sicherheit warnte in der Informationstechnik: “Google Chrome nicht für den allgemeinen Gebrauch einzusetzen“. Mittlerweile hat Google die Datenverfolgung über Chrome abgeschafft und schaffte es auf den dritten Platz in der Beliebtheitsskala der Nutzer. Der Webbrowser des Suchmaschinen-Giganten Google stellt dank einer benutzerfreundlicher Oberfläche und der besonders schnellen JavaScript-Engine WebKit eine attraktive Alternative zu Internet Explorer, Firefox und Co. dar. Der Gratis-Browser beinhaltet eine neuartige Form des Tab-Browsing, bei dem die Prozesse der Tabs getrennt voneinander laufen, sodass Betriebsstörungen nie auf andere Tabs übergreifen können. Mit der Version 6.0 bricht Google derzeit alle Rekorde in puncto Schnelligkeit und schafft es so konkurrenzlos auf den ersten Platz.

Hoffnung auf Immobilienaufschwung










Geschlossene Immobilienfonds laufen gegen den Trend anderer Assetklassen bereits wieder gut. Dies nährt die Hoffnung auf eine Erholung der gesamten Beteiligungsbranche

Deutsche Immobilienfonds bilden 2010 Schwerpunkt
Deutschlandfonds hatten bereits die letzten Jahre immer eine führende Rolle bei den Platzierungszahlen gespielt. Innerhalb der Immobilienfonds werden sie aber 2010 wieder die Führungsrolle übernehmen. Konnten dem VGF-Branchenzahlen nach inländische Konzepte im ersten Halbjahr 2009 gerade 260,2 Millionen Euro Eigenkapital einsammeln, was rund 30 Prozent entsprach, konnte sowohl der Anteil an den Gesamtimmobilienfondszahlen auf circa 55 Prozent beziehungsweise nominal auf 691,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010 gesteigert werden. Damit sind Inlandfonds die Träger des Aufschwungs in dieser Beteiligungskategorie.

Auch die Planungen für das zweite Halbjahr 2010 sprechen nach einer Untersuchung von Scope Analysis keine andere Sprache. Bei der Anzahl der für die zweite Jahreshälfte anstehenden Neuemissionen im Immobiliensegment ist Deutschland als Zielmarkt mit 65,38 Prozent ganz vorne, gefolgt von dem restlichen Europa mit 21,66 Prozent. Darin enthalten sind die zwei größten europäischen Zielmärkte Österreich mit 3,85 Prozent und Niederlande mit 1,92 Prozent. Internationale Investitionsregionen spielen derzeit mit 13,47 Prozent eine geringere Rolle. Hier liegt der größte Teilmarkt in den USA bei 3,85 Prozent.

Allen voran können Wohnimmobilienfondsanbieter wie zum Beispiel fairvesta oder sehr investorenorientierte Konzeptionen wie PI Pro•Investor, aber auch Einzelhandelsfondsanbieter wie ILG und Hahn mit ihrer Historie ebenso wie CH 2 auf den deutschen Markt profitieren. Aber auch Bankinitiatoren wie zum Beispiel Real I.S. konnten mit renditeorientierten Strukturen in Verbindung mit langfristigen staatlichen beziehungsweise halbstaatlichen Mietern überdurchschnittliche Platzierungserfolge realisieren.

Konzeptionsparameter verändern sich wenig
Wenn man in die Analyse der Konzeptionsparameter wie Scope Analysis in ihrem Emissionshausführer vom September 2010 geht, fällt auf, dass sich diese trotz der Krise relativ stabil zeigen. Zwar ist die Prognoserendite nach Steuern mit 5,39 Prozent für Inlandsfonds und 6,81 Prozent für Auslandsfonds leicht zurückgegangen, jedoch sind die Weichkosten in Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio (Inland 18,7 Prozent /Ausland 15,87 Prozent) und die Fremdkapitalquote (Inland 36,95 Prozent /Ausland 25,92 Prozent) in den letzten fünf Jahren relativ unverändert geblieben. Lediglich die Laufzeiten der Fonds sind teilweise deutlich zurückgegangen. Waren bei deutschen Immobilienfonds noch über 17 Jahre konzipiert worden, sind dies heute nur noch 14,48. Bei Auslandsfonds verringerte sich die geplante Laufzeit immerhin um etwas über einem Jahr auf heute 9,64.

Core schützt vor Schaden nicht
Auf dem WMD Exklusivforum im Oktober 2010 hielt die Immobilienlegende, Verleger und Consulter Werner Rohmert, einen vielbeachteten Vortrag, der sich von den weichgespülten Werbeaussagen mancher Prospekte wohltuend absetzte. Er skizzierte anhand von langjährigen Zahlenreihen, dass auch Core Immobilien nicht einmal einen Inflationsausgleich in den letzten 15 Jahren gebracht hatten. Vielmehr verbindet das klassische Core Objekt in 1A-Lage und A-Kategorie die niedrigen Cashflow-Positionen mit den höchsten laufenden Kosten und höchsten Instandhaltungs- / Revitalisierungsbedarf, höchsten Mieteransprüchen und höchster Volatilität. Was früher als Risikenbezeichnet wurde, wird heute Chance genannt. An konkreten Beispielen aus der Welt der offenen Fonds wurde die Technik der Geldvernichtung mit den sogenannten Prämienobjekten aufgezeigt. Seine Eingangsthese, Immobiliengeschäft basiert auf Verantwortung gegenüber dem Anleger, unterstreicht dies. Zumindest konnte er der geschlossenen Fondsbranche bescheinigen, die Blase 2006 bis Mitte 2008 nicht mitgemacht zu haben.

Green Building gewinnen auch im Beteiligungsmarkt an Bedeutung
Green Building ist in diesem Zusammenhang das Schlagwort des Jahres 2009. Erste Fonds sind auf den Anlagemarkt gekommen. Zugrunde gelegt ist dabei die Idee, neben üblichen immobilienwirtschaftlichen Faktoren ein optimiertes Energiemanagement für das Objekt anzubieten. Das reicht von der Nutzung regenerativer Energien bis hin zur passiven Energieeinsparung durch entsprechende Kleinanlagen mit Wärmetauschern. Der Begriff Nachhaltigkeit kann im Immobiliensegment auch anders verwirklicht werden. Hierbei stehen die soziale und nachhaltige Nutzung im Mittelpunkt. Seniorenresidenzen, medizinische Einrichtungen sowie kirchliche und öffentliche Bildungseinrichtungen können dazu gerechnet werden.

Der Vorteil einer Investition in nachhaltige Immobilienfonds ist die Nutzung des traditionellen Anlagesegments Immobilien. Verbunden mit ökologischen und sozialen Aspekten können dort zusätzliche Renditechancen genutzt werden. Herauszustellen ist hierbei noch einmal, dass der Begriff „nachhaltige Gebäude“ weiter reicht wie der Bereich Green Building. Nachhaltige Gebäude haben, wie oben erwähnt, neben den rein ökologischen Faktoren auch Aspekte wie Lebenszyklus, Gesundheit und soziokulturelle Gesichtspunkte im Fokus. Bei der Auswahl ist zu beachten, dass der nachhaltige Ansatz nicht als Feigenblatt für nicht marktgerechte Immobilien dient.

Offene Immobilienfonds in der Realität angekommen
Die offenen Immobilienfonds erleben ihr Waterloo. Obwohl eine staatliche Zwangsabwertung vermieden werden konnte, hat dieses Produktsegment seinen guten Ruf eingebüßt. Noch vor Jahren wurde es als quasi mündelsichere Anlage ohne jegliches Verlustrisiko verkauft. Heute sind zahlreiche Fonds geschlossen. Das bedeutet, Anleger kommen über eine gewisse Zeit nicht an ihre Gelder. Der Mythos einer jederzeit liquiden Anlage mit aber langfristig orientiertem Investitionsgegenstand ist damit geplatzt. Schuld sind aber weniger die Kleinanleger, für deren Auszahlungswünsche meist die gesetzliche vorgeschriebene Liquidität ausreichen würde. Gründe sind eher bei nervösen Profiinvestoren zu sehen, die offene Immobilienfonds als Alternative zum Geldmarkt sahen. Nun greift die zweite Phase der Auflösungserscheinungen: Denn dem Investmentgesetz entsprechend müssen Immobilienfonds aufgelöst werden, wenn sie binnen zwei Jahren nicht wieder ordnungsgemäß laufen! Dies alles spielt geschlossenen Fonds in die Karten. Denn diese als nicht verkaufbar geltenden Anlagevehikel haben dies zumindest bereits im Voraus immer bekundet.

Immobilienkrisenherde
Weltweit gibt es auch einige Brandherde. Zuerst ist hier Dubai zu nennen, wo eine Mischung aus Extremspekulation und Größenwahnsinn aufeinandertrafen. Mehrere hundert Millionen deutsche Anlagegelder warten dort noch auf Rettung. Ob die kommt, ist fraglich. Zum anderen ist dies sicherlich auch noch die USA . Das Rad fängt sich dort für Investoren wieder an zu drehen. Schwierig und wenig transparent erscheinen weiterhin Immobilieninvestitionen in Russland und Asien, wie man an den DBM-Riesenradfonds leider gesehen hat. Hier zählen Beziehungen. Aber hat man das nicht auch von Dubai gesagt?

Zusammenfassend kann man von einem bevorstehenden Aufschwung bei geschlossenen Immobilienfonds ausgehen. Wichtig für Anleger ist, sich genau im Verkaufsprospekt über den Markt, die Kosten und die Prognosen zu informieren und sie mit einer Internetrecherche etwas zu verifizieren. Das kann jeder, und die größten Fallstricke fallen auch fachfremden Investoren auf. Und so mancher Emissionsprospekt ist spannender als ein Krimi. Viel Freude beim Lesen.


Links zum Thema:

Jones Lang LaSalle

Scope Analysis

VGF e.V. - Platzierungsergebnisse im 2. Quartal 2010

Der Immobilienbrief

Marktfinale 2010 - Das Ende kommt garantiert











Hoffentlich nur das Jahresende. Die Finanzbranche steckte in der Krise. Und die Beteiligungsbranche ist noch darin.

Anders als bei den systemrelevanten Banknetzwerken sowie Aktien- und Rentenmärkten, die sich durch intensive staatliche Unterstützung bereits wieder auf dem Weg der Besserung befinden, laboriert die Beteiligungsbranche noch an ihren in der Krise geschlagenen Wunden.

Ganze Produktsegmente wie die Schifffahrt liegen noch am Boden und müssen ihre Gesellschafter derzeit mit so mancher Hiobsbotschaft aus dem Vorjahr konfrontieren. Da ist natürlich die Kauflaune für Neuinvestitionen getrübt. Wenn dann noch neue visionäre Märkte kollabieren, wie derzeit die Dubai-Immobilien-Fonds, ist die gesamte Branche in Mitleidenschaft gezogen. Irritierend selbst für wohlwollende Marktbeobachter ist zudem, dass lediglich zwei Drittel der Mitglieder des Initiatorenverbandes VGF ihr selbst auferlegtes Ziel einer Leistungsbilanzveröffentlichung der Vorjahreszahlen bis Ende September realisierten.

Für den Markt positiv ist, dass die Marktführer die schwierigste Phase der Krise – zwar der eine oder andere mit Blessuren - überstanden haben. Zumindest hier hatten die Banken mitgespielt, weniger aus Anlegerinteresse als aus purem Eigeninteresse. Sei es drum! Alles in allem werden wir jedoch kein Feuerwerk in diesem Jahr mehr erwarten dürfen. Insider sind „bescheiden“ geworden. Einer von diesen sagte kürzlich: Wenn sich die Beteiligungsbranche wieder in den nächsten Jahren auf sechs bis acht Milliarden Eigenkapitalumsatz einpendelt, muss man zufrieden sein. Ein realistisches Ziel.

Im ersten Halbjahr kam noch zu allem Überfluss die Diskussion über die Regulierung des Fondsvertriebs hinzu. Damit will der Gesetzgeber genau dort angreifen, wo am allerwenigsten die Schuld an der Finanzkrise liegt. Einer der Gründe liegt in einer Studie aus dem Jahre 2008 für das Verbraucherschutzministerium, wonach im Segment „Geschlossene Fonds“ zwischen 20 bis 30 Milliarden Euro jährlich durch Falschberatung verbrannt werden. Dass dies schlichtweg falsch ist, zeigt ein einfacher Blick in die Eigenkapital platzierung der letzten Jahre. Demnach würde das Drei- bis Sechsfache, das pro Jahr neuplatziert wird, durch betrügerische Beratungsfehler zum Totalverlust führen. Technisch ist dies gar nicht möglich.

Man darf nur darauf hoffen, dass eine angemessene und vernunftorientierte Gesetzesregelung wirklich den Anlegerinteressen dient. Starke Zeiten erleben nur Immobilienfonds – insbesondere in Deutschland - und Energiefonds. Hier erlebt man, dass die Beteiligungsbranche von der Kritik in anderen Segmenten auch profitieren kann. Zum einen ist dies die Schwäche der offene Immobilienfonds, zum anderen die Diskussion um Atomkraft und die Verlängerung der Reaktorlaufzeiten. Dies ist der erste Lichtblick und schafft neue Kunden. Aber auch große banknahe Initiatoren schafften zügige Fondsplatzierungen in zweistelliger Millionenhöhe. Das macht Mut für die Mitbewerber am Markt. Ohne Frage hellen sich Zielmärkte bereits wieder auf. Aus der Schifffahrt sind wieder erste positive Meldungen zuhören.

Alles in allem bleibt aber abzuwarten, wie es der Branche gelingt, die Karte Sachwerte und die „neue“ Qualität auszuspielen und zum Anleger zu transportieren. Denn volkswirtschaftlich sind geschlossene Fonds für manche Branche tatsächlich systemrelevant!

Freitag, 1. Oktober 2010

Die Stimmung ist angespannt

Die groß angelegte Umfrage des BeteiligungsReports unter Maklerpools ergab eine angespannte Stimmungslage. Auf Maklerpools wird in Zukunft eine besondere Bedeutung zukommen, da sie beispielsweise die Qualifizierung von Beteiligungsberater organisieren werden und bei der Qualifizierung von geschlossenen Fonds als Finanzprodukte als Haftungsdächer den Vertrieb quasi ausschließlich neben Banken organisieren werden.


Regulierung
Das Meinungsbild in punkto Regulierung fällt erwartungsgemäß ähnlich aus. So meint Dr. Ludz von Dr. Ludz GmbH/Feedback AG, dass eine Regulierung der geschlossenen Fonds grundsätzlich sinnvoll sei, setzt aber hinzu, dass möglicherweise das Ende des freien Vertriebs politisch nicht gewollt sein kann.


Helmut Schulz-Jodexnis von der BIT Treuhand AG sieht in jedem Fall für die kommende Regulierung, egal ob KWG oder WpHG oder Gewerbeordnung, die Anforderungen an den Vertrieb steigen. Seiner Einschätzung nach wird das Thema teilweise noch erheblich unterschätzt, und er sieht große Herausforderungen auf jeden Marktteilnehmer im Vertrieb zukommen.


Stefan Triebe von der akriba GmbH gewinnt den Eindruck, dass auch die Politik erkannt hat, dass die bisherigen Vorschläge nur zum Teil in die richtige Richtung gehen. Er hofft auf Nachbesserungen und äußert ebenfalls die Befürchtung, dass sonst in der Konsequenz der unabhängige freie Vertrieb verschwinden würde.


Sarah Lemke von Netfonds GmbH zählt ebenfalls zu den Befürwortern einer grundsätzlich stärkeren Regulierung. Auf Grund der Tatsache, dass es sich bei geschlossenen Fonds um unternehmerische Beteiligungen handelt, die den Anleger langfristig binden und denen erhebliche Risiken bis hin zum Totalverlustrisiko innewohnen. An sich sieht Frau Lemke die Regulierung als beschlossene Sache und hält es für sehr wahrscheinlich, dass der Gesetzgeber den Weg über das WpHG wählen wird.


Zukunft des freien Vertriebes
Schulz-Jodexnis betont, dass es nach aktuellen Untersuchungen bezüglich der Qualität von Bankberatung keinen Anlass zu Zweifeln am Sinn und am Erfolg des freien Vertriebes gibt. In die gleiche Kerbe schlägt Dr. Ludz, wenn er überzeugt ist, dass ein freier Vertrieb seine Kunden meist besser beraten kann, weil er in der Produktauswahl unabhängig ist. Freie Finanzdienstleister werden, so ist auch Triebe überzeugt, weiterhin ihre Unabhängigkeit wahren und spezielle Themenfelder besetzen, die Großvertriebe und Banken nicht abdecken können und wollen. Natürlich nur, wenn der Gesetzgeber dies zulässt. Netfonds sieht kein Ende des freien Vertriebes, fügt aber hinzu, dass auf lange Sicht gesehen nur die überleben werden, die über eine gewisse Größe verfügen – sei es mit einer eigenen KWG-Lizenz, zum Beispiel als Zusammenschluss mehrerer freier Vermittler oder unter einem Dach eines Finanzdienstleistungsinstitutes.


Holger Lies von OFG Ohrmundt bringt es auf den Punkt: die Zukunft sehen wir für unsere Branche trotz vieler Unkenrufe weiterhin positiv.


Trend geschlossener Fonds
Alle Maklerpools sehen eine derzeitige Aufhellung ohne jedoch in Euphorie zu verfallen. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2010 erwartet Dr. Ludz eine Erhöhung des Kundeninteresses, so dass insgesamt eine Stabilisierung der Umsätze auf Vorjahresniveau stattfindet. Schulz- Jodexnis sieht ebenso einen Aufwärtstrend, obwohl es immer noch schlechte Nachrichten zu vermelden gibt. Er ist jedoch überzeugt, dass geschlossene Fonds ein unverzichtbarer Bestandteil eines sinnvollen Portfolios bleiben. Sarah Lemke macht ein zunehmendes Interesse an sachwertorientierten Anlagen nicht zuletzt nach der Finanz- und Wirtschaftskrise aus, was beispielsweise die Nachfrage nach Investition in Edelmetalle widerspiegelt. Auch der Trend zu Erneuerbarer Energie geht ungebremst weiter. Netfonds aber schränkt ein, dass Anleger nach verschiedenen Problemen zahlreicher Fonds in den letzten zwei Jahren weiterhin stark verunsichert sind.


Zusammenfassend kann man sagen, dass trotz gespannter Erwartung auf die anstehende Regulierung für das zweite Halbjahr 2010 eine Belebung in der Eigenkapitalplatzierung von geschlossenen Fonds erwartet wird. Trotz schwieriger Grundstimmung geht die Branche von einer Umsatzsteigerung aus, was nach dem sehr turbulenten Jahr 2009 auch nicht schwer sein wird. Jedoch darf der Anleger nicht mit unqualifizierten Beratungen und schlechten Konzeptionen übervorteilt werden. Denn, wie Schulz-Jodexnis es so schön formuliert hat, die Zeit der Experimente ist vorbei.


Den großen Maklerpoolvergleich und die Auswertung der Umfrage zur Finanzmarktregulierung finden Sie auf www.beteiligungswiki.de.

Auf das Laufende achten

Viele Analysten und Medien legen Wert auf die Untersuchung von Fonds zum Zeitpunkt der Emission. Bekanntermaßen sagt ja die BaFin-Gestattung nichts über die Qualität aus. Aussagekräftiger ist hier, mehrere Analysen zu lesen, das IDW S4-Gutachten anzufordern und aufmerksam die Leistungsbilanz des Anbieters zu lesen. Aber auch der beste Prospekt und die beste Analyse eines geschlossenen Fonds sind kein Garant für den Eintritt der Prognoseansätze. Hier lesen Sie die eine oder andere Story, die man im Markt gehört hat, natürlich - wie bei uns üblich- ohne Namensnennung.


Ein derzeit laufender Solarfonds musste die Ausschüttung reduzieren. Nicht weil zu wenig Sonne schien, sondern weil die Module vorwiegend mit Vogelkot mehrere Wochen verdreckt waren. Beim heutigen Stand der Technik stellt sich die Frage, warum der technische Dienstleister dies nicht „bemerkte“! Im wahrsten Sinne des Wortes ist der Anleger durch schlechtes Fondsmanagement beschissen worden!


In einem anderen Fall wurde bereits zum wiederholten Mal bei einem Fondsschiff dem Eigentümer eine verlorene Ankerkette in Rechnung gestellt. Mit allem Drum und Dran schlägt das mal mit 300.000 Euro zu Buche. Warum dies immer bei einem bestimmten Reeder auftritt, sollte hinterfragt werden.


Bei einem Dachfonds wurde mehr als ein Jahr das Geld nicht angelegt. Und nach Geldanlage verdient der Managementdienstleister an jedem Verkauf bzw. Kauf mit. Es wird sich erst in mehreren Jahren zeigen, ob man den Fondsanleger um sein Vermögen bringt.


Bei einem Medienfondsanbieter waren „plötzlich“ die Rechte an den produzierten Filmen abhanden gekommen. Keiner der Beteiligten wusste so richtig, wem jetzt was gehört. Auch das Fondsmanagement nicht. Schlecht für den Anleger, gut für jemand anderen. Nach dem Unbekannten wird gerade gesucht – gerichtlich!


Bei Schifffonds, die in finanzielle Seenot geraten sind, kommt so mancher Initiator auf interpretationsfähige Lösungen. Unstreitig ist in den meisten Fällen, dass bereits gezahlte Ausschüttungen wieder bis zur vollen Beteiligungshöhe eingezahlt werden müssen, die im Handelsregister als Haftungssumme eingetragen wurde. Ein Anbieter forderte aber seine Anleger auf, angebliche Darlehen zurückzubezahlen, obwohl die verlangten Darlehensrückzahlungsansprüche als rechtlich zweifelhaft gesehen werden. Der Anbieter widerspricht hier energisch und stellte den Anlegern Ultimaten.


Alle diese Fälle machen eines deutlich: Nicht nur ein guter, plausibler Prospekt sollte entscheidend für die Investitionsentscheidung sein, sondern noch viel wichtiger sind die Menschen, die als Fondsmanager, Dienstleister oder Protagonist an wichtiger Stelle die Entscheidungen stellvertretend und damit im Sinne für den Anleger treffen. Diese sind entweder fair und auf eine win-win-Situation bedacht oder aber ichzentriert und ziehen jeden Kunden über den Tisch. Und diesen Typus wird auch keine Regulierung aufhalten. Denn hier liegt die eigentliche Ursache der Finanzkrise.

Eigenes Denken verboten - bitte immer der Herde hinterher!

Editorial des Herausgebers Edmund Pelikan zur vierten Ausgabe des Investmentbriefes anders|investieren









In einem humorigen Anekdotenbuch „Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt“ war über das, was alles bei einem Flug passieren kann und was so von der Crew kommuniziert wird, zu lesen: „Willkommen auf dem 25 minütigen Flug … Wir werden am Ende nach 45 Grad Sturzflug landen. Sie brauchen nicht nervös zu sein, der Kapitän ist es auch nicht und der macht den Anflug zum ersten Mal.“


Diesen Eindruck hat man in der Realität derzeit in der Finanzbranche. Einerseits will das Bundesministerium der Finanzen die Kontrolle auf die Anlageberater ausweiten. Recht so – das hat bereits bei den Banken nicht geklappt. Andererseits können Emissionshäuser und Kapitalanlagegesellschaften Fallstricke und Kosten fast nach Belieben in ihre Finanzprodukte inkludieren. Erkennen können dies eh nur noch wenige. Oder hätte man als prüfende Institution nicht doch ein bisschen Interesse für die irischen Zweckgesellschaften der Landesbanken oder Großbanken gewinnen können? Heute weiß man: Die Lektüre der Bilanzen wäre spannender gewesen als jeder Wirtschaftskrimi.


Aber auch die Mutter der Aufsicht, der Staat selbst, hat sein Controllingabitur im Lotto gewonnen. In der aktuellen Finanzkrise hat sich herausgestellt, dass Griechenland nicht einmal in den Euroraum hätte aufgenommen werden dürfen. Man hatte wegen der eigenen Defizitsünden gerne darüber hinweggesehen und keine sinnvolle, sondern eine politische Entscheidung getroffen. Das Spiel setzt sich fort: Heute wird willentlich gegen den Maastricht-Vertrag durch das Einstehen für die Schulden eines anderen Landes verstoßen. Aber ein Ausschluss Griechenlands, wie es Professor Gerke dringend empfiehlt, wird genau mit Bezug auf diesen Vertrag allein gedanklich schon verboten. Recht hat, der die Macht hat.


Wichtig ist aber, Vertrauen in die handelnden Personen zu haben. Deshalb sollen auch die Kontrollkompetenzen erweitert werden. Es geht gar nicht darum, Falschberatung zu vermeiden oder Anleger zu schützen. Anlegerschutzanwälte kommentieren es süffisant: Zukünftig können den Verklagten Entschädigungssummen auch ausgezahltwerden. Das ist solange der Fall, solange die Banken als systemrelevant gelten und in Finanzkrisenzeiten vom Staat gerettet werden.


Aber hier liegt der grundlegende Denkfehler - Kontrolle deckt meistens nur bereits gemachte Fehler auf. Ziel sollte aber sein, dass die handelnden Personen aufgrund ihrer ethischen und moralischen Grundhaltung erst gar keine bewusste strafbare Handlung gegenüber ihren Kunden begehen.


Eine Utopie meinen Sie - ich denke das nicht. Denn es ist ökonomisch vernünftig, nachhaltig zu handeln. Denn ich stelle meine Kunden zufrieden, diese bleiben mir treu. Meine Mitarbeiter stehen zum Unternehmen und wechseln nicht sofort, wenn sie ein monetär besseres Angebot haben. Und die Gewinne des Investors – ob Geldgeber, Aktionär oder Kommanditist - steigen. Das alles ist eine langfristige Strategie des Erfolges – zum Wohle aller Beteiligten.


Weitere Artikel aus dem Investmentbrief anders|investieren finden Sie in unserem eMagazin.


Der Staat will jetzt "sein" Geld

Zu dem geplanten Aus für § 6b-Fonds
Kommentar vom BeteiligungsReport-Herausgeber Edmund Pelikan


Es ist schon paradox, zu welchen Maßnahmen der Geldnotstand des Bundeshaushalts die Politiker und Beamten auf der Hatz nach so genannten Steuersparlöchern treibt. Vor Jahren oder Jahrzehnten noch zur Ankurbelung von Investitionen gedacht, will man nun das Geld sofort und gleich in den Staatskassen klingeln hören.


Dabei wird oft, wie gerade bei der Diskussion um die Neufassung des § 6b EStG, kompetenzfrei und inhaltsleer argumentiert.Richtig ist, dass es sich um eine legale Steuerstundung handelt, die die Versteuerung der Erträge, meist aus Vermietung und Verpachtung sowie aus dem Finalverkauf, auf mehrere Jahre bzw. Jahrzehnte verteilt. Der Staat hat in der Vergangenheit also keine Steuern verschenkt, sondern die Steuereinnahmen zur Ankurbelung von Investitionen auf spätere Jahre verschoben und so nicht selten sogar mehr eingenommen.


Typisches Beispiel hierfür ist ein Landwirt, der gerade ein Grundstück aus dem Betriebsvermögen verkauft hat oder sogar verkaufen musste, etwa wegen Straßenbau oder Flughafenerweiterung. Nach geltendem Recht hat er die Möglichkeit, eine § 6b - Rücklage zu bilden und binnen vier Jahren diesen Ertrag wieder zu reinvestieren. Nach der angestrebten Neuerung ist dies aber nur noch mit wenigen ganz eng gefassten Ausnahmen in ein aktives Ersatzwirtschaftsgut, also z.B. wieder einen Acker oder einen Wald, möglich. Die Investition in einen gewerblich geprägten § 6b-Fonds, der fast ausnahmslos in vermietete oder verpachtete Immobilien investiert, ist dann nicht mehr möglich. Der Staat entscheidet sich damit lieber für die sofortige Steuereinnahme aus der Realisierung von stillen Reserven dieser Grundstücke, als weitsichtig zu denken und aus der Investition in neu entstehende Immobilien an Steuereinnahmen aus regelmäßigen Mieteinnahmen, Umsatz- bzw. Mehrwert, Löhnen und Unternehmensgewinnen partizipieren zu können. Marktinsider sprechen von einem falschen Signal der Politik.


1999/2000 unter Kanzler Schröder und unserem Traumfinanzminister Lafontaine gab es schon mal eine Abschaffung des § 6b, Sozialismus sei Dank. Mit der Folge, dass sich die Zahl der Enteignungsverfahren für Grundstücke explosionsartig steigerte, da kein Landwirt mehr bereit war, Grundstücke mit erheblichem Steuernachteil an die Kommunen zu geben. Selbst die SPD setzte dann den § 6b wieder in Kraft.


Damit gewinnen wieder einmal die Umverteilungspolitiker. Handlungsbedarf ist deshalb gegeben: Noch bleibt abzuwarten, was nach der Empfehlung des Bundesrates auf seiner Sitzung am 09. Juli 2010 der Finanzausschuss des Bundestages dazu sagt. Es wird aber erwartet, dass dort die Gesetzesänderung durchgewinkt wird. Die Wirksamkeit – und damit das Aus für § 6b-Fonds tritt dann voraussichtlich mit Gesetzesverkündung im Spätherbst 2010 ein. Übrigens gibt es eine interessante Parallele zur Tierwelt: Ein Affe nimmt lieber sofort eine Banane, als etwas zu warten und dann drei zu bekommen. Was man hat, das hat man halt!

Die (Beteiligungs-)Wüste lebt

Kennen Sie den Film „Die Wüste lebt“? Ein alter Schinken, der das Wunder der Natur beschreibt, wenn in seltenen Fällen in der Wüste Kalahari Regen fällt. Helmut Kohl hätte seine Freude daran, weil dort wirklich die Tristesse der Wüste nach dem Regen in blühende Landschaften verwandelt wird.


Wir wollen zwar das Beteiligungsjahr 2009 nicht mit einer Wüste vergleichen. Wer aber in dieser Zeit Gespräche in Hamburg führte, hat die geballte Kraft der Depression der maritimen Emissionshäuser zu spüren bekommen. Aber auch dort gab es, um noch einmal Helmut Kohl zu zitieren, „die Gnade der späten Geburt“. Denn neu gegründete Initiatorenhäuser schossen geradezu aus dem Boden.


Das 1. Quartal 2010 zeigt aber die ersten Blüten der Erholung. Erwartungsgemäß ist diese Erholung bei den Schiffsfonds noch nicht angekommen. Zu sehr sind die Diskussionen noch im Gange um negative Berichte auf den Gesellschafterversammlungen für das Geschäftsjahr 2009, die traditionsgemäß im 2. Quartal 2010 stattfinden. Es wird also dort mehr über Rettung, Sanierung und Restrukturierung gesprochen als über die Aufhellung der maritimen Märkte.


Ebenso erwartet wurden die Erfolgszahlen bei den Energiefonds, die sich nach dem Halbjahresergebnis von Feri Euro Rating Services fast verdoppelt haben. Grund hierfür sieht man bei der Analyse in den wachsenden Losgrößen der einzelnen Fonds, die regelmäßig die 50 Millionen Euro-Marke mittlerweile erklimmen konnten, wie auch in dem Umstieg zahlreicher Emissionshäuser auf das Segment Erneuerbare Energien. Mit 15,5 Prozent Anteil am prospektierten Eigenkapital im ersten Halbjahr konnte diese Assetklasse ihre Produktionskraft fast verdoppeln.


Überraschend schwach präsentierten sich die Immobilienfonds. Bei ihnen konnte der Investitionsboom in Deutschland die Abstürze bei den Auslandsimmobilienfonds nicht ausgleichen. Trotz der Volumensenkung konnten sie ihren Anteil am gesamten Beteiligungsmarkt von 35,5 Prozent auf 42,9 Prozent ausbauen.


Eine Sonderentwicklung nehmen Private Equity-Fonds ein, die um 64 Prozent zulegen konnten. Diese Entwicklung fußt aber auf wenigen Schultern, meist waren es bankenabhängige bzw. strukturvertriebsgetragene Emissionshäuser, die zu diesem Ergebnis führten.

Allein im 2. Quartal 2010 wurden nach Feri acht neue Emittenten mit neuen Fonds in die Statistik aufgenommen. Auch hier lag der Schwerpunkt mit drei Emissionen bei den Erneuerbaren Energien, gefolgt von zwei Newcomern im Segment Immobilienfonds und jeweils einem Starter bei Schiffsfonds, Spezialitätenfonds und Private Equity-Fonds. Insgesamt brachten diese neuen Initiatoren ein prospektiertes Eigenkapital von 123 Millionen Euro auf den Markt, was einem Anteil von rund fünf Prozent entsprach.


Einher geht die strukturelle Änderung auch mit Änderungen bei den Konzepten. Immer mehr Konzeptionäre denken darüber nach, die Weichkosten zu Beginn der Investitionsphase drastisch zu senken und lieber den Emittenten bzw. den Vertrieb, ähnlich wie bei Investmentfonds, von der laufenden Managementgebühr profitieren zu lassen. Dies stößt in der Regel noch auf Widerstand bei den Finanzberatern. Es kann jedoch eine Lösung auch bei der zu erwartenden bzw. schon richterlich geforderten Offenlegung von Provisionen sein. Ein weiterer Trend ist in der vermehrten Emission von Dachfondskonzepten und Mehrproduktefonds zu sehen. Die Gründe liegen in den dadurch erreichten größeren Volumina und in der breiten Streuung des Investments. Damit wird das Portfolio krisenresistenter und nicht so anfällig für Schwankungen in den einzelnen Produkten/Projekten. Als dritter Konzeptionstrend sind kürzere Laufzeiten festzustellen, was meist auf dem Anlegerwunsch beruht, sich nicht zu lange in Krisenzeiten binden zu wollen. Varianten hierbei sind Finanzierungskonstruktionen von drei bis fünf Jahren, Kündigungsmöglichkeiten ab einem bestimmten Jahr bis hin zu Optionen über Zweitmarktanteilsverkäufe.


Was erwarten wir aber vom zweiten Halbjahr?
Trotz anziehender Investitionslaune und positiver Signale für einen Aufschwung in der Wirtschaft verhalten sich viele Investoren noch zurückhaltend. Zwar ist der Investitionsboom in deutsche Direktimmobilien ungebrochen, geschlossene Immobilienfonds können von diesem Hype nur eingeschränkt profitieren. Dass geschlossene Fonds größtenteils in Sachwerte investieren, muss den Anlegern erst noch vermittelt werden. Regenerative Energiefonds liegen weiter im Trend, jedoch muss eine Überhitzung befürchtet werden. Bei reduzierten Investitionspreisen bleibt die Assetklasse weiterhin interessant trotz Kürzung der staatlichen Förderung. Gespannt darf die Diskussion um die staatliche Regulierung von geschlossenen Fonds beobachtet werden. Im Hauptfokus der Politik stehen die Finanzvertriebe und nicht die Emissionshäuser. Hans-Peter Walter-Kugler hat in einem Kommentar für die Immobilienzeitung treffend formuliert: „Bei einem … BaFin-genehmigten Fonds fließen nur 24 Prozent des Eigenkapitals …in den Investitionsgegenstand. Wenn es erlaubt ist, so etwas an den Markt zu bringen, wozu dann die Sorge, wer mit welcher Genehmigung dem Anleger solche geschlossenen Fonds verkauft? Der Aufschrei des Finanzministeriums muss der Konzeption der Beteiligungen gelten, nicht der Zulassungsart des Verkäufers.“


Erst im Herbst werden hierzu erste Entscheidungstendenzen erkennbar sein. Positiv ist, dass die Berichterstatter der Koalitionsparteien im Finanzausschuss MdB Flosbach von der CDU/CSU und MdB Frank Schäffler von der FDP die Kritik am Schäuble Entwurf ernst genommen haben und sich für die Interessen der Finanzberater stark machen.


Insgesamt wird die Beteiligungsbranche froh sein müssen, wenn sie das Vorjahresergebnis von 5,48 Milliarden Euro erreichen wird. Dies wäre dann aber nicht vergleichbar mit der Wüste, sondern mit einer Oase in einem schwierigen Umfeld.


Weitere Informationen finden Sie auf www.beteiligungswiki.de.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Wie viel Griechenland steckt in geschlossenen Fonds?

Kein Wirtschaftszweig kann sich derzeit der Griechenlandkrise entziehen. Nach dem Billionen-Desaster in der Finanzkrise 2008/2009 wird der europäische Markt mit 750 Milliarden Euro gestützt. Eines der wohl teuersten Rezepte für Baldrian, das in der Finanzgeschichte ausgestellt wurde...


Denn es geht um eine konstatierte Aktion
gegen den Markt und gegen die so
genannten Spekulanten. Das bedeutet,
dass die drohende Insolvenz der Märkte
mit der Psychologie von entschlossenem
Handeln abgewendet wird. Dementsprechend
stabilisiert sich nach diesem Schritt
die Eurowährung. Man darf gespannt
sein, wie lange das anhält. Aktien und
Rentenpapiere sind in direkte Mitleidenschaft
gezogen worden. Aber wer genau
hinsieht, wird sehen, dass diese gesamten
Finanzpakete lediglich für einen Zeitraum
von zwei bis drei Jahren den akuten
Geldmangel nicht nur Griechenlands,
sondern auch Spaniens, Portugals und
Italiens stillen können – wenn überhaupt.
Professor Gerke, einer der profundesten
Sachverständigen und Vorsitzender des
Bayerischen Finanz Zentrums, plädierte
im Gegensatz zu den Politikern für eine
fundierte Hilfe in Form eines Schuldenschnitts
und Ausschluss der Wackelkandidaten
aus dem Euro. Dies wäre sicherlich
nachhaltiger und ehrlicher gewesen, aber
welcher Politiker will heute schon ehrlich
sein. Nun zur aufgeworfenen Eingangsfrage
in der Überschrift:

Griechenland steckt durch die gravierenden
Auswirkungen auf den Euro in jedem
geschlossenen Fonds. Direkte Auswirkungen
sind zum Beispiel in dem nun schwächeren
Wechselkursverhältnis Dollar
– Euro zu sehen. Dies ist gut beim Kauf
beispielsweise von Schiffen, aber schlecht
bei der Vereinnahmung von Charterraten.
Die Folgen werden jedoch dadurch gemildert,
dass meistens die maritimen Kredite
währungskongruent vergeben werden,
wodurch eine Dollarcharter einen Dollarkredit
direkt zurückbezahlt. Positive oder
negative Auswirkungen kommen nur bei
Ausschüttungen beziehungsweise zu Beginn
des Fonds zum Tragen.

Der Immobilienmarkt freut sich im Moment
über niedrige Hypothekenzinsen in
Deutschland. Aufgrund der zu befürchtenden
steigenden Inflationsrate wird dieses
Zeitfenster für günstige Kredite nur kurz
offen sein. Klare Vorteile sind bei allen exportorientierten
Fonds zu sehen, da durch
den billigen Wechselkurs Exportchancen
erhöht werden. Dies kann zum Beispiel
interessante Einstiegsmöglichkeiten bei
Private Equity-Fonds geben. Wie vor Kurzem
auf www.beteiligungsreport.de
zu lesen war, erhalten Projekte aus dem
Bereich regenerative Energien derzeit
keine KfW-Mittel mehr, die bislang eine
günstige Finanzierung garantierten. Denn
die KfW wird die noch vorhandenen Ressourcen
für die Abwicklung der bereits
durch Bundeskanzlerin Angela Merkel zugesagten
Griechenlandhilfe von rund 22
Milliarden Euro nutzen müssen. Es ist aber
zu betonen, dass dies nichts mit der Einspeisevergütung
zu tun hat, da diese „bilateral“
zwischen Energieversorger und Eigentümer
der Kraftwerkanlagen geschieht.

Abschließend kann zusammengefasst werden,
dass sich nahezu kein Basismarkt –
egal ob Immobilien, Schiffe, Energie und
Private Equity - dieser europäischen bzw.
weltweiten neuerlichen Auswirkungen
der Finanzmärkte entziehen wird können.
Aber allen Gesetzesinitiativen und Kritiken
der geschlossenen Fonds zum Trotz ist
diese Assetklasse in Krisenzeiten meist gestärkt
hervorgetreten, da es sich in der Regel
nicht um Spekulationsblasen handelt,
sondern um anfassbare reale Werte.